40 jähriges Arbeitsjubiläum von Heinz Hachmann

Anekdoten & Geschehnisse aus den vielen Jahren. 

Festgehalten und aufgeschrieben. 

 

Nun möchte ich sie hier, natürlich nur, wenn Du es mir, lieber Heinz erlaubst, als kleine Gedichte in dieser Runde vortragen.

Der Beginn:

Am Dienstag, den 19. April, vor genau 40 Jahren, kam Heinz  das erste Mal  zur Werft gefahren.

 

Von der Pastor - Kersten Straße in Steenfelde kam herangedüst,                                                                  alle, die ihm begegneten, wurden freundlich gegrüßt.

 

Die Tour führte täglich durch den Ort Völlenerfehn, dort  wartete "Opa Bum" Erhard Schönfeld schon.

 

Ungeduldig stand er dort, manchmal bis zu 15 Minuten,

"Mensch Heinz, wo bleibst du, nun müssen wir uns wieder sputen".

 

Fast täglich kam es zum Stress mit der Stempeluhr, 

meistens ging es um wenige Minuten nur.

 

Denn vom "Kiosk" Kramer musste mitunter für den Tagesverzehr, 

noch schnell Verschiedenes für das leibliche Wohl der Beiden her.

 

Heinz war auf der alten Werft im Schiffbau beschäftigt,

dort hat er genietet, gestemmt und große Stützen angeheftet.

 

Die Vorgesetzten Hillebrandt, Spieker, Jongebloed und Rosema hatten das Sagen,

sie waren fast immer zu sprechen, bei wichtigen Fragen.

 

So manches Mal war eine kleine Kolonne nicht aufzufinden,

Insider sahen sie in die Bude bei der Ölmühle verschwinden.

 

Oft genug dauerte es Stunden, bis sie wieder ans Tageslicht kamen,

sie wirkten dann angeschlagen, so wie jungfräuliche Damen.

 

Die Gesichter leicht gerötet und fast alle beschwipst,

ging’s auf Schleichwegen zurück mit einiger List.

 

Wenn gefragt wurde: "wo wart ihr denn"? wurde sofort gekohlt,

die Antwort kam prompt, "wir haben von der Ölmühle Rohre geholt".

 

So reihten sich die Jahre aneinander, in der damaligen Zeit,

Heinz hat’s gefallen mit all seiner Widrigkeit.

 

Denn es gab sowohl schlechte als auch schöne Stunden,

unser Jubilar hat dabei immer seinen Ausgleich gefunden.

 

Der Wechsel:

Die Ära der alten Werft ging langsam zu Ende,

nach 180 Jahren Schiffbau am Turmkanal kam dann die Wende.

 

Nach und nach wurden die Kollegen zur neuen Werft geholt,

auch Heinz wurde auf die neue Struktur eingepoolt.

 

Das erste Schiff hatte im Jahr 75 Stapellauf,

die Halle 4 wurde gebaut und nach Verbesserungen umgeschaut.

 

Im Tankbau war Heinz immer mittendrin und hat gefugt in fast jeder Ecke,

doch dabei blieb seine Gesundheit ein bisschen auf der Strecke.

 

Er wollte es nicht glauben, "ich, Heinz Hachmann und krank,

Leute, ich komme bald wieder, das dauert nicht lang".

 

Er wurde wieder fit, doch die Stimmbänder haben einen Defekt,

danach wurde Heinz "Schlosser", er seit Jahren schon Profile in die Stanze steckt.

 

An dieser Stanze ist Heinz gar nicht mehr wegzudenken,

er ist hilfsbereit für alle und kann drei Maschinen gleichzeitig lenken.

 

Mir kommt es manchmal so vor, er hat mehr als zwei Hände,

in der Nähe die lärmenden Motoren, die laufen ohne Ende.

 

Doch Kollegen, Heinz ist dort gerne, fühlt sich fast wie zu Haus,

da machen ihm monotone Geräusche, scheinbar gar nichts mehr aus.

 

Die Karriere:

Von Kindesbeinen an spielte Heinz begeistert Fußball,

etwas anderes gab es gar nicht, das war nie sein Fall.

 

Bei SuS Steenfelde begann dann die aktive Zeit, mehr als 20 Jahre lang war Heinz zu 100% bereit, für diesen Club eben alles zu geben,

ohne mit seinen Fähigkeiten nach Höherem zu streben.

 

Doch irgendwann kam eine Zeit, er war schon über dreißig,

im Verein gab’s Querelen und Heinz meinte: "auf euch schei.... ich".

 

So nahm er die Mitgliedskarte mit nach Stern Völlenerfehn,

die Zuschauer haben ihn dort noch vor fünf Jahren spielen seh’n.

 

Außerdem war Heinz der Assistent vom Trainer der ersten Mannschaft,

in jeder Halbzeit gab er den Spielern mit Getränken neue Kraft.

 

Hero Schmidt, der Trainer, war mit ihm mehr als zufrieden,

bis zu seinem"50"sten, da war Schluss, er ist zu Hause geblieben.

 

Sogar die Überredungskünste seiner Frau blieben ungehört,

er legte sich am Sonntagnachmittag auf’s Sofa und zwar ungestört.

 

Für Heinz war mit "Fünfzig" die Fußballer Ära abrupt zu Ende,

seit einiger Zeit schon nimmt er lieber die Zügel seines Pferdes in die Hände.

 

Das gestohlene Fahrrad:

Vor ein paar Jahren, es war Feierabendzeit, so kurz nach vier,

Heinz kam nach dem Stempeln von der Treppe und öffnete die Tür.

 

Schnurstracks lief er ein paar Meter bis zum Fahrradstand,

er suchte seinen Drahtesel, den er dort aber nicht fand.

 

Dann begann er zu schimpfen: "ick will noah Hus un min Rad is nich hier,

wenn ick de Kerl erwisch, spöl ick mit hum Klavier".

 

"Verdammt noch moahl, ick kann hum nich find’n, well het mi de klauht?,

oder het de ehn verstoppt un irgendwohr hen verstauht"?.

 

Franz-Josef sagt: "ich glaub das ja gar nicht, er ist tatsächlich weg,

und wie kommst du nun nach Hause?, du hast aber auch’n Pech".

 

Tja, trotz intensiver Suche blieb das Rad verschwunden,

mit Arthur und Gerold Körte hat Heinz an dem Tag nach Hause gefunden.

 

Am nächsten Morgen ging das Forschen nach dem Fahrrad dann weiter,

ein Kollege sagte, "geh doch zum Betriebsrat und auch zum Fertigungsleiter".

 

Später war Heinz im Plattenlager, um Flacheisen zu holen,

fragte ihn Herbert Fokken vom Lager, "du Heinz, wurde dir dein Fahrrad gestohlen?".

 

"Joah" sagt Heinz, "hesst du wat hört oder sehn, dann sech?",

dat heb ick, sagt Herbert, Miebach fuhr doahr güstern mit weg".

 

Sofort rannte Heinz in Deutschmann’s Büro und hat das aufgeklärt,

seine direkte Art hat sich da sehr gut bewährt.

 

Dr. Miebach saß da wie ein begossener Pudel, doch Heinz legte los wie ein wilder Wolf im Rudel.

 

Ganz kleinlaut gestand Miebach dann endlich ein, "jawohl, ich war der Dieb, das dreckige Schwein".

 

Er hätte für den langen Weg zum Hauptgebäude,

ein Fahrrad gesucht, und dann mit inniger Freude, gesehen, dass in der langen Reihe im Stand,

er ein gutes aber nicht abgeschlossenes Fahrrad fand.

 

Er entschuldigte sich später, öffentlich und in aller Form,

und so ganz langsam verging auch bei Heinz der Zorn.

 

Die Schwalbe:

Ihm wurde auch mal seine Schwalbe aus dem Stand geklaut,

doch der Dieb hat damit wohl gleich einen Unfall gebaut.

Der hat das Schmuckstück dann wohl liegengelassen,

den Lümmel bekam man bis heute nicht zu fassen.

 

Die Schwalbe wurde in der Nähe bei Tor Eins gefunden,

es war stark lädiert und ziemlich zerschunden.

 

Zum Glück tauchte auch diesmal sein Gefährt wieder auf,

es war nicht weg, trotzdem meinte Franz-Josef später wieder: "du hast aber auch’n Pech".

 

Der Reiterhof:

Seit Jahrzehnten ist Heinz schon Mitglied im Steenfelder Reiterverein,

vor kurzem wählte man ihn dort sogar in den Vorstand hinein.

 

Als Geschäftsführer muss er seitdem viel Verantwortung tragen,

doch das tut er gerne, hört man ihn öfter sagen.

 

Bei Beschoner wird immer der Reitplatz sauber gehalten

und nebenbei kann er auch noch die Finanzen verwalten.

 

Heinz hat mit seiner Tochter ein Reitpferd von allerhöchster Klasse,

das weidet direkt am Haus 145 an der Pastor - Kersten Straße.

 

Es ist ein deutsches Reitpferd, die Schulterhöhe ist 148 Zentimeter,

die stolzen Besitzer können alles mit ihm machen, denn Spaß versteht er.

 

Immer, wenn Zeit ist, reitet Heidi auf dem Gefleckten über Oxer und Graben,

auch Heinz ist dann begeistert, oft sieht man ihn hechelnd hinterher traben.

 

Er vergisst dann die Welt, ist voll bei der Sache, wenn da nicht der eigenwillige Gefleckte wär, der hat nämlich ne "Macke".

 

Nämlich immer, wenn der sich erschrickt, steigt er plötzlich steil hoch, 

Heidi schon öfter mal im Bogen aus dem Sattel flog.

 

Meistens ist dabei nichts schlimmes passiert,

nur einmal wurde das Steißbein von ihr kräftig lädiert.

 

Heinz war sehr mitfühlend, er hat kollegial mit gehumpelt,

die beiden sind zusammen aus der Koppel "gestrumpelt".

 

Von Tochter Heidi wird Heinz oft mit dem Cosenamen "Henry" gerufen,

er hört das recht gerne, wie das Klappern der Hufen.

 

Heinz ist mit seinem Leben mehr als zufrieden und gerne im Freien,

zusammen mit der Familie auf dem Reiterhof, wo seine Tiere weiden.

 

Er braucht auch kein Auto für einen schnellen Besuch,

ein einziges PS auf der Weide, ist für Heinz mehr als genug.

 

Dort lebt er mit der Familie, hat ein beschauliges Dasein,

viele könnten von ihm lernen, ob groß oder klein.

 

Auch nach 40 Jahren noch, fährt er täglich mit dem Rad hin und zurück,

und freut sich jeden Morgen auf die 12 Kilometer in einem Stück.

 

Zur Arbeit wird er sicher noch fünf Jahre lang düsen, und alle, die ihm begegnen, wie gewohnt, herzlich grüßen.

 

Mit "60" wird dann wohl Schluss sein, dann wird’s langsam Zeit,

dass Heinz sich auf eine lange Rentner-Ära vorbereit..

 

So, lieber Heinz, ich bin nun am Ende und habe nichts mehr,

mir fällt nichts mehr ein, meine Flasche ist leer.

 

Ich höre nun auf mit Dir zu scherzen,

wir alle wünschen dir von ganzem Herzen,

dass du so weiter machst, wie es jetzt ist,

Im Namen der Kollegen möchte ich Dir nur noch sagen,

dass wir alle sehr gerne mit Dir zusammen arbeiten.

Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Gute, ein langes Leben bei guter Gesundheit und bedanken uns noch einmal für die Einladung. wir finden dich Klasse, bleib wie Du bist.