Das 25 jährige Arbeitsjubiläum

unseres Kollegen Arthur de Vries

bei der Meyer Werft in Papenburg.

Vor 25 Jahren ist Arthur auf der Meyer Werft als Schlosser

angefangen. Nach der Lehre, die er in den Jahren 1961 bis

1964 hinter sich brachte, versuchte er, in verschiedenen

Firmen Berufserfahrung zu sammeln. Unter anderem auch bei der Holzfirma A & H Klaaßen auf dem Hampoel.

Dort war Arthur als Heizer eingestellt worden. Die Maschinen

im Sägewerk liefen nur dann rund, wenn genügend Dampf

im Kessel war.

Der Platzmeister ordnete an, dass immer mindestens 3 Bar Druck vorhanden sein müssten. Aber nicht mehr als 5 Bar.

Nun, unser Kollege Arthur war auch damals schon recht clever.

Denn er ging bei und warf die doppelte Menge Heizmaterial in den

Brenner, um dann eine längere Pause machen zu können.

Ja, und dann ist es passiert, Arthur schlief ein.

Eine halbe Stunde später stand der Kessel bei ungefähr 8 Bar Druck

und kurz vor dem Explodieren.

Die Kollegen waren schon alle geflüchtet.

Arthur schaffte es in letzter Sekunde noch, die Ablassventile zu öffnen

und konnte kurze Zeit später Entwarnung geben.

Kurz vor seinem 21.sten Geburtstag wurde Arthur zur Bundeswehr nach Aurich eingezogen.

Ich habe gehört: noch heute wird sein Name in der roten Liste auf der

ersten Seite als abschreckendes Beispiel geführt.

Diese Liste hängt ( für Dienstgeile als Abschreckung ) an allen schwarzen

Brettern in der Kaserne.

Nachdem Arthur nun diese in Anführungsstrichen schwere Zeit einigermaßen schadlos überstanden hatte, begann er im Herbst auf der

Meyer Werft als Schlosser zu arbeiten.

Lieber Arthur, du hast durch deine Hilfsbereitschaft, dein Talent,

Feste zu organisieren und zu veranstalten,sehr viele Freunde gewonnen.

Mit dir hat es jeder, ob jung oder alt, sehr gerne zu tun.

Ich hoffe, ich darf mich dazu zählen.

Ein paar Verse, die nicht ganz ernst gemeint sind, habe ich aufgeschrieben.

Über unsere gemeinsame Schulzeit werde ich nichts verraten,

sonst könnte es ja sein, dass Lehrer Yardes sich im Grab umdreht vor Ärger. Gönnen wir ihm seine wohlverdiente Ruhe.

 

Der Verdächtige:

Auf der alten Werft in der Schlosserei,

gab’s viel Arbeit, doch war auch Spaß dabei.

 

Oft war Kollege Phillip die Reizfigur,

een schäef Wort un he was suhr.

 

Geflügel verkaufen war mal sein Ziel,

doch damit er promt auf die Nase fiel.

 

Er schrieb auf einem Blatt in großen Zeilen,

hing es an die Tür und bat zum Verweilen.

 

"Junge gesunde Legehennen zu verkaufen, bei Kranke,

dass Stück nur fünf Mark und im Voraus danke".

 

Es war wohl ein Witzbold, dem das so nicht gefiel,

er brachte kleine Veränderungen mit ins Spiel.

 

Der Name "Kranke "war’s, der ihn faszinierte,

den musste er umsetzen und es passierte.

 

Gedacht, getan, keiner hat’s gesehen,

ruck - zuck fertig, es war geschehen.

 

Jetzt stand da deutlich und leicht zu lesen,

"junge Kranke Hennen zu verkaufen", wer war’s gewesen?.

 

Natürlich dachten alle, so was macht nur einer,

nämlich Arthur de Vries und sonst keiner.

 

So dachte auch Philip, er schimpfte ganz laut,

na ja, ihm wurde ja auch das Geschäft versaut.

 

Er blieb dann wirklich auf seinen Hennen sitzen

und alle mussten Arthur vor ihm schützen.

 

Die Frage, ob Arthur das wirklich war,

ist bis heute noch nicht ganz klar.

 

Das zweckentfremdete Auto:

Es war Sonntag,  spätabends und dunkel,

bei Ramm wurde gefeiert und viel getrunken.

 

Die Fußballer hatten mal wieder ein Spiel gewonnen,

dort wurde gelacht und noch mehr gesponnen.

 

Nur Arthur war nirgendwo zu sehen,

normal lässt er sich so was nicht entgehen.

 

Das Telefon klingelt, der Wirt geht ran,

köönt Ji mi helpen? Ick bruk en poor Mann.

 

Arthur du?, nun red doch schon,

sagte Peter Ramm am Telefon.

 

Jao ick bünt un ick sitt mit min Auto hen’t Ohren in’t Acker,

koomt man futt her, mit’n heel grot Trecker.

 

Arnold und ich, wir wussten die Stelle,

dort standen wir alle, im Fall der Fälle.

 

Doch diesmal hatte ein Gewitter viel Wasser gebracht,

die Stelle wurde plötzlich zu Schlamm gemacht.

 

Wir fuhren zum Deich, hier musste es sein,

und schon sahen wir den VW  im Lichter Schein.

 

Nun waren wir da und Arthur stieg aus,

das Mädchen im Auto, sie mochte nicht raus.

 

Dann war er draußen, ich vergesse das nie,

im Torwarttrikot, Fußballschuhe an und Schoner am Knie.

 

Er sagte ganz kleinlaut: Wi bünnt hierher fohrn fut noat Spöl,

un do kwamm dat Gewitter, urs störde dat nich vööl.

 

Tja, un nu sitt ick hier heel däep in’t Schlamm,

triehl an’t heel Leben, was ok lever bi Ramm.

 

Arthur, du steihst all söben Stühn up disse Fleck,

wi trecken di dor nu ut un dann nichts as weg.

 

Wir zogen ihn raus, und dann ging’s nach Hause,

so war’s doch, nicht Arthur du "Banause"?

 

Das schöne Leben:

Beim Fußball war Arthur eine Kanone im Tor,

vom Trainer bekam er oft Lob ans Ohr.

 

Auf der Linie war er fast unschlagbar,

die Reaktion bei ihm besonders gut war.

 

"Negativ" kann ich nur das erwähnen,

er stand oft im Tor und war am Gähnen.

 

Nicht, dass er so wenig zu halten hätte,

vielmehr sah er Nachts selten das eigene Bett.

 

Meistens  in Holland bei den "Meisjes" gewesen,

oder ihm gefiel’s bei Ramm am Tresen.

 

Bei den Mädchen war Arthur richtig begehrt,

doch das ist Schnee von gestern und längst verjährt.

 

Doch Eine, du "Glückspilz" das will ich dir sagen,

wollte dich wirklich, in den damaligen Tagen.

 

Mit Sabine hast du die beste Frau gekriegt,

seitdem  hat sein Leben wieder  Gleichgewicht.

 

Zwei Kinder hat Sabine dir geschenkt,

Michael und Stefanie man sie heute nennt.

 

Sabine und Arthur, ihr seid glücklich, das freut uns alle,

hier bei Gärtner Christian Kühne in der Gemüsehalle.

 

Blähbauch: 

Bei der Arbeit ist Arthur ein Bombenkollege,

ein sehr guter Mensch, braucht nur wenig Pflege.

 

Er kann über alles herzhaft lachen,

warum soll er sich auch Sorgen machen?,

 

Sagt er dann und lacht wieder los,

"Ich bin ich und kein Trauerkloß",

 

Sein Leitsatz: "Ein Tag ohne Spaß bedrückt die Seele,"

bei ihm fließt auch mal ein Bier durch die Kehle.

 

So manches Mal sind es auch ein paar mehr gewesen

und dann streikt sein Darm, fängt an zu blähen.

 

Der setzt dann langsam die Abgasanlage in Gang,

die Winde bekommen den plötzlichen Drang,                                            

 

leise oder laut an die Luft zu kommen,

Augen  sind dann seltsam verschwommen.

 

Das heißt dann Alarm, ein Kollege sagt: "es kommt"

und plötzlich ein fürchterliches "Bombardement"

 

Die Luft im Umfeld, die kann man schneiden,

alle sind geflüchtet, keiner will leiden.

 

Nur Arthur steht seelenruhig mittendrin,

für ihn hat das Weglaufen keinen Sinn.

 

Einmal ist er beim Furzen zu lachen angefangen,

ich glaube heut noch, da ist Land mitgegangen.

 

Er lief danach nämlich mit ganz kleinen Schritten los,

nu mug ick wall schlecht  wor’n, sagte er bloß.

 

Auf der Toilette hat er sich dann wohl frisch gemacht,                                  etwas später schon wieder laut gelacht.

 

Ich weiß, das ist Arthur, so soll er auch bleiben,

wir mögen ihn doch auch deshalb so gerne leiden.

 

Da soll ihm doch ruhig einmal ein Furz entwischen,

seine Lebensfreude wird uns immer wieder erfrischen.

 

Der Berater:

In Völlen und in Halte gibt es große Gärtnerbetriebe,

dort züchtet man Blumen oder Gemüse.

 

Ob Rogge, Schrape, Strehlke, Krause oder Kühne,

Arthur ist dort als Berater mit auf der Bühne.

 

Weil man auf dem Freiland die Kälte fürchtet,

wird heute fast ausschließlich unter Glas gezüchtet.

 

So braucht jedes Gewächshaus auch eine Heizung,

dann fragen sie Arthur, denn er hat Erfahrung.

 

Arthur ist dort Freund und Berater zugleich,

er ist oft bei ihnen, dort vor und hinter’m Deich.

 

So wird dann nach seinem Plan verrohrt,

geschweißt, geschliffen oder gebohrt.

 

Vor kurzem, es war hier bei Christian im Heizungsraum,

der Druck war gefallen, das Wasser lief kaum.

 

Die Beiden haben lange den Fehler gesucht

und bei Bier und Schnaps das System verflucht.

 

Dann spätabends, kurz vor Mitternacht,

Sabine sich in Völlen schon Sorgen macht,

sitzen die Beiden und prosten sich zu,

"die olle Heizung soll warten, die stört uns nu".

 

So tranken sie weiter, sie lallten schon rum,

hoffentlich nehmen uns das die Frauen nicht krumm.

 

Ich weiß nicht, was später zu Hause geschah,

doch sie haben’s überlebt, man sieht es ja.

 

Der Glückwunsch:

So, lieber Arthur ich habe nun nichts mehr,

im Namen aller Kollegen wünsche ich Dir sehr,

dass Du immer so bleibst, wie Du jetzt bist,

die Feier ist Klasse, so wie sie ist,

für die Einladung bedanken wir uns alle von Herzen,

ich hör nun auch auf, mit Dir zu scherzen.

 

Noch einmal lieber Arthur.

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum.