06. September 2002
25 jähriges Arbeitsjubiläum der Schlosserkollegen
Hermann Freericks und Hubert Robben.
Liebe Jubilare:
Im Namen aller anwesenden Kollegen, möchte ich Euch zum Jubiläum gratulieren und für diese Einladung herzlich bedanken.
Ein paar Schlaglichter aus eurem Leben habe ich zusammen gefasst und möchte sie hier nun vortragen, wenn ihr erlaubt.
Doch zuvor noch eine kurze Bemerkung: Liebe KollegInnen, wie wir sehen, stehen beide Jubilare in der Blüte ihres Lebens und sie haben beide viele Sachen gemeinsam.
Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder, beide haben einen Sohn und eine Tochter, beide spielen sie leidenschaftlich gerne Fußball und sind außerdem die besten Fan’s ihrer Söhne, wenn die Jung’s hinter dem Ball herrennen.
Wir kennen Hubert & Hermann alle recht gut. Sie sind echte Kumpel’s.
Habt ihr aber jemals geglaubt, dass Hermann einmal ein so begeisterter Fußball - "Fanatiker" werden könnte, oder dass der damals so unternehmungslustige Hubert einmal ein so sanfter, lieber und häuslicher Ehemann und Vater sein könnte.
Ich auch nicht. Tja, so ändern sich oft nicht nur die Zeiten, sondern auch die Einstellungen Einzelner, wenn sich die Verhältnisse dementsprechend verändern.
Ein paar Verse, wo unser Jubilar Hermann die Hauptrolle spielt.
Am 04. Juni 1961 wurde Hermann in Börgermoor geboren,
am Splitting rechts wuchs er heran, ist dort auch groß geworden.
Zwei schnuckelige Meerschweinchen waren sein ein und alles,
sie waren für ihn noch wichtiger als Filme kucken z. B. Dallas.
In der Schule fleißig, er besaß kräftige, zupackende Hände,
alles, was er sich vornahm, brachte er auch gründlich zu Ende.
Er war als Kind schon ein gewiefter Geschäftsmann,
egal an wen, wenn er Geld auslieh, es mit Zinsen zurücknahm.
Durch die Schule marschierte er problemlos durch
und blieb auch danach immer in der richtigen Spur.
Nach einem Jahr BGJ, vor nun genau 25 Jahr,
begann Hermann als Lehrling zuerst bei Philip, der ein Könner war.
Jalousien wurden gefertigt, eine endlos und öde Arbeit,
null Bock hatte Hermann während dieser langen Zeit.
Nach Monate langer und träger Beschäftigung,
landete er bei Heinz Ibelings, das brachte ihn in Schwung.
Dort wurden große und kleine Tanks gefertigt,
das war Abwechslung pur, Hermann wurde richtig fleißig.
Mit Hermann Vosskuhl als Schweißer bildeten sie ein sehr gutes Team,
ja, fast wie in einer Familie und man gönnte es ihnen.
Doch auch diese interessante Zeit ging langsam zu Ende,
auf der neuen Werft begann schon die Wende.
Inzwischen hatte Hermann seinen Meister gemacht,
er hatte das gleich beim ersten Mal geschafft.
Wochen danach zog er den Blaumann aus, er sollte "Bleistifte quälen",
mit Betz Nee kam er gut klar, das will ich nicht verhehlen.
Deutschmann schickte alle Arbeitsvorbereiter zum Wochen-Seminar,
nur Hermann wartet heute noch, nach inzwischen 13 Jahr.
Auf das Versprechen vom Boss, "ja - ja, sie kommen auch noch dran", kannst du nun wohl verzichten, Hermann, der Zug ist abgefahr’n.
Hermann liest auch täglich gründlich Zeitung, und zwar jedes Wort,
seit geraumer Zeit interessiert ihm auch die Seite vom Sport.
Oft schimpft er über die Berichte, die er da so liest,
deine Zeitung ist von gestern, wie du siehst.
Sagt sein Mitstreiter Günther, der muss dann laut lachen,
verdammt, dass kann man doch mit mir nicht machen.
Wo kommt dieses Käseblatt denn bloß her
und wer macht solche Scherze mit mir, sagt mir wer.
Später fand er es auch lustig und hat mit gelacht,
denn er hatte die Zeitung selber von zu Hause mitgebracht.
Früher wollte Hermann von Fußball nicht’s hören
und ließ sich bei der Arbeit davon auch nicht stören.
Wurde in seiner Nähe über diesen Sport diskutiert,
schlug er die Tür zu, kräftig und ganz ungeniert.
Haut ab mit Fußball, ich kann’s nicht mehr hören,
ich bin hier um zu arbeiten und lass mich nicht stören.
Das war sein Kommentar zum Sport hier auf Erden,
bis sein Sohn Michael sagte, er wolle Fußballer werden.
Seitdem ist Hermann total Fußball verrückt, (Tendenz steigend,)
wenn der Stammhalter kickt, ist er richtig verzückt.
Er erzählt es auch jedem, man wird ihn nicht los,
dann sprudelt es man so und er wird richtig groß.
Bei Blau-Weiß auf dem Bolzplatz wird täglich trainiert,
eine Mannschaft wurde gebildet, da war Michael erst vier.
Im Verein wird er Betreuer, Trainer und ist heute auch Obmann,
der Fußball fordert von Hermann den ganzen Mann.
Den Job "Obmann" übernahm er von Karl-Heinz Korte
und außerdem betreut er Tochter Sandra beim "Karate".
Ihm wird die Verantwortung für die Jugend übertragen, ich glaub, allmählich reicht’s Hermann, muss ich mal sagen.
Im Sportteil in der Zeitung stand einmal zu lesen,
Familie Freericks sei die "sportlichste" im Jahr 2001 gewesen.
Das macht nun auch Ehefrau Evelyn ganz besonders stolz,
ja die vier Freericks sind aus einem kernigen Holz.
Ein paar Verse, wo unser Jubilar Hubert die Hauptrolle spielt.
Am 26. 09. 1961 wurde Hubert an der ersten Wiek geboren,
wuchs dort heran und ist da auch groß geworden.
In der Schulzeit schon zog es ihn immer zum Bolzplatz hin,
ein berühmter Fußballer werden, hatte er im Sinn.
Tatsächlich, er wurde Allroundtalent auf allen Positionen,
für Amisia zu kämpfen würde sich immer lohnen.
Mit vierzehn lernte er schon Freundin Ingrid Schütze kennen,
doch Hubert wollte auch weiterhin für seinen Fußball rennen.
Bei Meyer begann er vor 25 Jahren eine Lehre zum Schlosser,
die drei Jahre wurden gemeistert, ganz leicht und locker.
Es wurden hier und da auch schon mal Auszeiten genommen,
doch dadurch hat Hubert nie Schwierigkeiten bekommen.
Meistens fuhr er bei Papa im Auto mit zur Arbeit,
kurz vor dem Eingangstor wurde es dann für ihn Zeit.
Er sagte zu Papa, ich geh heute durch das andere Tor,
Papa fragte sich immer, warum macht er das so.
Der spezielle Hubert-Trick war, er ging gar nicht zur Arbeit,
bummelte statt dessen in der Stadt und genoss seine Freiheit.
Nach drei Tagen erst fiel das dem Lehrmeister auf
und der berichtete seinen Vater über diesen Verlauf.
So kam, was kommen musste, Hubert wurde zur Rede gestellt,
als Urteil wurde eine saftige Strafe gefällt.
Hubert’s Maxime: Man muss nicht immer nach höherem streben,
man sollte doch auch Mensch bleiben in seinem Leben.
In späteren Jahren, Hubert war längst Geselle,
rückte Ingrid immer mehr an erster Stelle.
Es wurde geheiratet, zwei Kinder wachsen heran,
Martin und Nina werden sie genannt.
Doch auch der Spaß behielt ein großes "Gewicht",
hier zwei Anekdoten in diesem Gedicht:
Kampfsport vor Meisteraugen:
In Halle zwei war’s, es wurde Geburtstag gefeiert,
dann, kurz vor der Pause, kam Bertus Sonntag angeeiert.
Hubert und Rudel, voll konzentriert, jeder mit sich selbst beschäftigt,
die Beiden haben Worte auch immer gleich mit Taten bekräftigt.
Immerhin, inzwischen waren schon zwei Flaschen aus getrunken,
Kollegen im Umfeld ahnten das Unheil und haben warnend gewunken.
Doch Hubi und Rudi, noch mehr in ihrer Sache vertieft,
Bertus Sonntag, längst aufmerksam, war ein Petzer und sehr gewieft.
Der ging ins Büro und berichtete bei Karl Eichhorn
und der nahm sich die Beiden auch sofort auf’s Korn.
Inzwischen waren Hubi & Rudi aber in Streit geraten, die Arbeit blieb liegen, klar, die musste eben warten.
Erst wurde geboxt und dann ernsthaft gerungen,
manchmal waren sie wie ein Liebespaar ganz eng umschlungen.
Plötzlich sahen beide blank geputzte Schuhe neben sich stehen,
was ist mit euch denn los, ich glaub's nicht, was meine Augen sehen.
Sprach Karl Eichhorn und beendete die Szene,
geht an die Arbeit, ihr hitzköpfigen Hähne.
Huuhuuhubert hat gesagt, Bayern sei ein Scheißverein,
da wurde ich böse, denn das ist voll gemein.
Zum Schluss haben sie sich auch wieder vertragen,
obwohl Hubert nichts zurück nahm, kann ich nur sagen.
Der Nasen - Huh - Aua Effekt.
Hubert war mit Kollegen ausgeliehen an Bord,
in der Schlosserei war nichts los, darum war er dort.
Einmal lief er zwei Kollegen nach, die schulterten ein schweres Rohr,
Hubert hatte plötzlich eine Idee und rückte immer weiter vor.
Den Beiden kräftig ins Rohr brüllen, war seine Absicht,
er schlich sich unauffällig heran, bei recht trüben Licht.
Den vorprogrammierten Ärger nahm er gerne in Kauf,
doch das Vorgehen nahm einen überraschenden Verlauf.
"Hubert" nun voll konzentriert auf den effektiven Laut,
verstohlen er noch einmal in die Runde schaut.
Ganz nah wollte er am Rohr sein und dann brüllen,
die Lungen begannen sich schon kräftig zu füllen.
Dann der Moment, es ging alles rasend schnell,
es war spannend wie beim Schuss auf den Apfel bei Wilhelm Thell.
Mit kräftiger Stimme der spontane Ruf "Huh" schrie er ins Rohr,
gleichzeitig kam vor Schmerz ein Schrei und das drang allen ans Ohr.
Der Flansch am Rohr war erst vor Minuten angeschweißt
und Hubi drückte seinen Rüssel davor und der wurde aufgeheizt.
Schmerzverzerrt versuchte er nun, die Kollegen zu sich zu winken,
denn eine kräftige Blase zierte nun seinen Zinken.
Doch die andern standen nur rum, sie mussten laut lachen,
Hubert, oh Hubert, du machst aber auch Sachen.
Irene hat ihn dann Wochenlang sanft getätschelt
und zweimal am Tag das Pflaster gewechselt.
So, lieber Hermann, lieber Hubert, ich hör nun lieber auf zu lästern, denn vieles von dem, was ich erzählt hab, ist sowieso Schnee von gestern.
Aber irgendwie so oder so ähnlich ist es wohl gewesen,
ansonsten dürft ihr mir gleich die Leviten lesen.
Im Namen aller Kollegen gratulier ich zum 25sten Arbeitsjahr
und sage noch einmal ganz deutlich,
"Hermann und Hubert, macht so weiter".
Prost und alles Gute!!!!!!