Datum 10. August 2001

25 jähriges Arbeitsjubiläum

des Kollegen

Peter Nagel.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen.

 

Unser allseits beliebter Schlosserkollege Peter Nagel hat uns zu seiner nach 25 Jahren wohlverdienten Jubiläumsfeier, die er hier im Schützenhaus in Diele feiert, eingeladen.

Im Namen aller anwesenden Kollegen sage ich herzlichen Dank.

Ich möchte uns nun ein bisschen aus den vergangenen Jahren des Kollegen berichten.

Vorweg muss ich sagen, dass ich keine Verse hinbekommen habe, weil es mir beim Rechergieren nicht gelungen ist, die richtigen Aufhänger zu bekommen.

Na ja, blenden wir mal zurück in das Jahr 1976.

Der Chef Bernard Meyer war zu der Zeit schon seit ein paar Monaten bei seinem Vater in die Geschäftsleitung eingezogen.

Am 24.Mai 1960 wurde unser Kollege Peter geboren. Er ist hier in Diele aufgewachsen.

Am 19.Juli 1976 begann der erste Arbeitstag für ihn.

Beide wurden von Meister Hackling empfangen, an die Hand genommen und zu einem Gesellen geführt.

 

Ein paar Worte über Peter aus den letzten 25 Jahren!

Das genaue Brennen wurde auch Kollege Peter von Bernd Plenter mit Nachdruck eingetrichtert.

Er war ein geduldiger Zuhörer, sehr gelehrig und hatte es schnell begriffen.

Bei allen Kollegen galt Peter als sehr zuverlässig und gründlich. Oft standen sie Schlange bei ihm, wenn sie was ausgebrannt haben wollten. Sein Einsatzbereich als Brenner reichte bis hin zum Reparaturdock.

Einmal, es war mitten im Winter und bitter kalt, die großen Eisenplatten mussten wegen Schneefall morgens oft zuerst mit dem Brenner trocken gemacht werden, hatten Bernd Plenter und Peter in der Nähe schon den Gasbrenner angezündet.

Der diente den Beiden als Aufwärmofen.

Peter war hochkonzentriert dabei, einzelne Flansche auszubrennen. Er hatte den Gasbrenner als Wärmequelle hinter sich postiert und bekam so bei der Arbeit angenehme Wärme von vorne und hinten.

Peter fühlte sich pudelwohl da draußen und war eifrig bei der Sache.

Doch so langsam wurde es ihm auf dem Rücken zu warm und er ging vorsichtshalber einen Schritt nach vorne.

Leider etwas zu spät, denn seine Arbeitsjacke stand schon lichterloh in Flammen.

Peter war plötzlich zum flammenden Inferno geworden.

Die Kollegen schlugen sofort mit Hilfe ihrer Handschuhe auf ihn ein. So komisch es klingt, sie verhinderten dadurch schlimmeres und retteten Peter das Leben.

Die Jacke hatte danach ein ca. 40 cm großes Loch im Rückenbereich.

Der Pullover, das Hemd und auch das Unterhemd konnten auch weggeworfen werden.

Einige Monate später, es war wohl schon Frühjahr, war Peter zusammen mit Kollegen im Reparaturdock beschäftigt.

An diesem besagten Tag wurde ein Kollege herzlich zum Geburtstag gratuliert.

JA, Kollegen, ich kann heute nicht mehr so genau berichten, was danach an diesem Vormittag noch alles geschehen ist, aber soviel war vor den Augen vieler Kollegen die sich in der Nähe der Schwimmbrücke beim Dock aufgehalten haben, offensichtlich, Peter hatte irgend ein persönliches Problem.

Ich versuch das jetzt mal zu rekonstruieren.

Peter stand in geduckter Haltung fünf Meter von der Schwimmbrücke, die zur Werft führt, entfernt und lehnte sich mit dem Rücken an der weiß gefärbten Wand eines Bürogebäudes .

Sein Kopf machte seltsam kreisende Bewegungen und die Augen fixierten irgend einen bestimmten Punkt bei der Brücke.

Dann, plötzlich trabte er mit schnellen, aber unterschiedlich langen Schritten los in Richtung zum Übergang, hielt wie von einer Geisterhand festgehalten an, drehte sich abrupt um und ging schwankend wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Dieser Ablauf wiederholte sich im gleichen Rhythmus noch einige Male.

Das Schauspiel zog sehr schnell viele Zuschauer von allen Seiten an.

Zwei Kollegen, sie sind hier heute unter uns, wollen aber nicht genannt werden, gingen betont langsam und vorsichtig zu ihm hin und boten ihre Hilfe an, die Peter aber ablehnte, erst nachdem gut zehn Minuten vergangen waren, hatten die Beiden ihn überzeugt. Er nahm ihre Hilfe an.

Endlich, für Peter war die schwankende Brücke kein Problem mehr und sie gingen alle Drei Arm in Arm sicheren Fußes bis zur Schlosserei in die Werkstatt.

Zu Beginn der 80er Jahre war Uli Lüssing eine längere Zeit Peter’s Geselle, mit ihm zusammen hat er die Ruder für die großen Schiffe in der Schweißerbude angefertigt.

Peter war damals schon als Allrounder bekannt und es dauerte nicht lange, da wurde er für die verschiedensten Aufgaben gebraucht.

Sogar zum Rohrschlosser wurde er umfunktioniert und an die Kupferbude ausgeliehen.

Einige Monate danach wurden ihm und seinem Kollegen Dirk Gravemeyer die Arbeiten an der großen Presse in der Kesselschmiede aufgetragen.

Zu der Zeit wurden bereits die ersten Schiffe auf dem neuen Werftstandort bei der Seeschleuse gebaut.

Die Schlosserei-Anfertigung hielt sich aber noch einige Jahre auf der alten Werft.

Privat war Peter inzwischen mit seiner Frau Edeltraud verheiratet und nach Weener umgezogen. Sie haben inzwischen zwei große Kinder. ( Jens Peter und Timo.)

Zusammen mit Freunden war Peter im Männergesangverein aktiv und hatte dabei schon so manch besonderen Auftritt. 

Außerdem darf man wohl sagen, das ihn Wasser magisch anzieht und er sich darin richtig wohl fühlt.

Häufig sieht man ihn im Hallenbad oder Freibad in Weener.

Auch nach Holland ist er zusammen mit Frau und den Söhnen oft unterwegs, es zieht ihn immer wieder zum Freizeitvergnügungspark.

Als Urlaubsziel wird ebenso gerne Ungarn für ein paar Tage im Jahr angesteuert.

Nun, in den letzten Jahren ist es aber ein bisschen ruhiger geworden um Peter.

Die wilden Jahre gehören der Vergangenheit an. Heute sind die Prioritäten ganz anders gesteckt.

Während damals noch ein 16 Jahre alter Opel Astra, der immer zuverlässig gute Dienste geleistet hat, aber mehr als Fortbewegungsmittel gesehen wurde, sein Auto war, ist das heute ganz anders. Heute ist sein Auto ein "Vorzeigeobjekt" mit einem Stern davor.

Beim Kauf war der teuerste Schlitten man gerade gut genug.

Ein nagelneuer Mercedes 180 C mit besonders blank geputztem "Stern" vorne auf dem Kühler wurde gekauft.

An Dem wird seitdem fast täglich herum geputzt und poliert.

Er bekommt regelmäßig seine Streicheleinheiten. Man könnte glatt auf den Gedanken kommen, dass die Karosse es besser hat als........., ach nein, lassen wir das weg.

Das Auto ist eben des Mannes liebstes Spielzeug. "Man" gönnt sich ja sonst nichts.

Bei der Arbeit auf der neuen Werft ist Peter lange Jahre zusammen mit Dirk Gravemeyer an der Presse tätig gewesen, danach mit Theo Abheiden in Halle 1 a.

Seit einiger Zeit ist er nun wieder an der Presse, jetzt als Allein Verantwortlicher, was ihn besonders freut.

Peter ist mit seinem Leben rundum zufrieden.

 

So, lieber Jubilar Peter,

im Namen aller Kollegen noch einmal,

herzlichen Glückwunsch zum 25 jährigen Arbeitsjubiläum.