07.04.1993

Zum 40 jährigen Arbeitsjubiläum! 

Hans Pruin:  

 

m Namen aller Kollegen, möchte ich Dir zu Deinem Jubiläum gratulieren und mich für diese Einladung herzlich bedanken.

Ein paar Schlaglichter aus Deinem Leben habe ich zusammen gefasst und möchte sie hier vortragen.

Doch zuvor noch eine kurze Bemerkung: Liebe Kollegen, könnt ihr euch vorstellen, dass unser Gastgeber schon unter Denkmalschutz steht, bei dem strahlenden Aussehen.

Na ja, ein bisschen ist er ja aus der Form gegangen, aber Hans ist nicht dick, nur für seine Figur etwas zu klein. Viel wichtiger ist doch, Hans ist immer noch Topfit und dazu gratulieren und beneiden wir ihn.

 

Ein neuer Erdenbürger:

1938 in einer Dezembernacht,

wurdest du auf die Welt gebracht.

 

Du lagst auf einer Decke, hast gestrampelt wie wild,

bis Mama dir endlich deinen Hunger gestillt.

 

Auch damals schon, warst du dafür,

einen kräftigen Schluck durch die Kehle gönne ich mir.

 

Die Schulzeit:

Die Zeit wurde schlechter, der Krieg war gekommen,                                  doch nach sechs Jahren Not, endlich überstanden.

 

Dann kam die Schulzeit, das waren Strapazen,                                       Kilometer weit laufen über holprige Straßen.

 

So reihte sich dann Jahr an Jahr,                                                                      bis es endlich überstanden war.

 

Die Lebenserfahrung:

Am 07.April, vor genau 40 Jahren,                                                                     bist du dann das erste Mal zur Werft gefahren.

 

Dein Meister hieß Buß in der Schlosserei,                                                    drei Jahre Lehrzeit waren recht schnell vorbei.

 

Nun warst du Geselle, musstest Verantwortung tragen,                                 ein Jahr später zur Bundeswehr fahren.

 

Dort wurdest du dann zum Mann gedrillt,                                                       deine Neugier war dann auch recht schnell gestillt.

 

Als Funker gingst du oft ins Manöver                                                                und abends gab’s Bier, Weib und Genever.

 

Der Kavalier:

Es ruft im Dunkeln in Bülte ein Mann,                                                               warum, denkt Beate, der das nicht lassen kann.

 

Sie schimpft, den zeig ich’s, den Frechen,                                                      und schon ruft er wieder, Fräulein Meyer, ich möchte sie sprechen.

 

Sie hat ihn gesprochen, er war schüchtern und schmal,                                  und sich auch gleich entschieden, der ist meine Wahl.

 

Am nächsten Morgen, Mama war höchst empört,                                     Beate, du warst die ganze Nacht draußen,, das ist unerhört.

 

Mama, mit Hans möchte ich durch die Ehe klabattern,                                  ich will mir keinen anderen Mann ergattern.

 

Nun seid ihr Beiden schon 30 Jahre ein Paar,                                                  mit drei Kindern gesegnet, einfach wunderbar.

 

Es könnten ja die ersten Enkel kommen,                                                       doch Söhnke und Astrid haben noch nicht die erste Hürde genommen.

 

Ich denke, das schaffen sie, denn beide sind fleißig und fix,                          doch das müssen sie auch bleiben, denn sonst wird das nichts.

 

Auf Englisch:

Du gingst, wie so oft, mit auf Probefahrt,                                                      Schilder anbringen, deine Arbeit war.

 

Die Zeichnung daneben, alles in Englisch geschrieben,                                 du dachtest: wäre mir diese Arbeit bloß erspart geblieben.

 

So kam dann auch, was kommen musste,                                                       du ganz einfach nicht mehr weiter wusstest.

 

Dann nahmst du ein Schild, hast einen Kollegen  gefragt,                         dieses Schild muss in die Küche, hat der gesagt.

 

Die Schrauben waren gerade fest, du wolltest schon geh’n,                         da sah’st du einen von der Bauaufsicht neben dir steh’n.

 

Er konnte auch Deutsch und zeigte mit der Hand,                                            was auf deinem Schild geschrieben stand.

 

" Schleifen ohne Schutzbrille verboten" du warst schockiert,                          und hast dich bis auf die Knochen vor dem Mann blamiert.

 

Ja, die Moral von dieser Geschicht,                                                                   in fremde Küchen schleift man nicht!

 

Das Malheur:

Mit dem Fahrrad der Kollege Jan Graß nach Hause fährt,                             ein Lied vor sich hin pfeifend, er fühlt sich ungestört.

 

Doch plötzlich, es ist bei Hans  vor dem Haus,                                               der kläffende Olly, er rennt geradeaus.

 

Und hat  dann Jan kräftig in die Hose gebissen,                                            Jan wurde im Bogen vom Fahrrad geschmissen.

 

Das Rad war kaputt, Jan mehr als verdattert,                                                   Hans kam nach draußen und hat lauthals  geschackert.

 

Er sagte zu Jan, ich konnte ja auch nichts dafür,                                               nun komm du erst mal mit rein und trink ein Bier mit mir.

 

Eine längere Zeit wurde dann noch das Glas gehoben,                                später im Dunkeln hat Jan sein Rad nach Haus geschoben.

 

Der Träumer:

Es ist Freitagnachmittag kurz vor zwei,                                                       Hans steht an der Werkbank, er ist gerade dabei,                                        sich mit einem Streichholz das linke Ohr zu säubern,                                    ein paar Meter weiter hört man Harry sich räuspern.

 

Er zwinkert Jan Kroes zu, guck mal da hin,                                                  Hans hat die Unterlippe bald unter’m Kinn.

 

Lass ihn in Ruh, sagt Jan, er ist nun "in sich gekehrt",                                  solange, glaub’s mir, ihn überhaupt nichts stört.

 

Gesunde Rohkost:

Im Frühstücksraum weht ein scharfer Duft,                                                Zwiebelgeruch liegt in der Luft.

 

Je näher man kommt wird es jedem zur Last,                                                   nur Hans sitzt gemütlich am Tisch und schmatzt.

 

Er hat einen runden Becher vor sich stehen,                                                   mit rohen Zwiebeln gefüllt, kann man sehen.

 

Sie sind in Würfel geschnitten und werden löffelweise,                                    von Hans verzehrt wie Götterspeise.

 

Er isst lieber die Zwiebel  als Käse oder Wurst,                                           auch wenn er hin und wieder mal furzt.

 

Wenn ihn dann manchmal so’ne Wolke umgibt,                                              wird er von den Kollegen besonders geliebt.

 

Kollegen esst Zwiebel, gebe ich nun kund,                                                       es entschlackt den Körper und macht kerngesund.

 

Der Glückwunsch:

So Kollegen, das Fest ist super, das Essen war lecker,                                 

ich höre nun auf mit meinem Gemecker.

 

Und hoffe Hans, ich war nicht zu hart, Dir wünsche ich                             weiterhin gute Fahrt.

 

In deinem langen Arbeitsleben, willst du ja vielleicht                                       noch die 50 anstreben.

 

Dann feiern wir noch einmal, genauso wie heut,                                             ich mache jetzt Schluss, es hat mich gefreut.

 

Die Kollegen und ich wünschen Dir und Deiner Familie 

weiterhin viel Glück und Gesundheit!