Zum 25 jährigen Jubiläum!

 

Lieber Karl-Heinz, lieber Bernd, lieber Hans,

 

Im Namen aller Kollegen möchte ich mich für die Einladung zu Eurem 25 jährigen Arbeitsjubiläum bedanken und Euch hier im Gemeindehaus in Tunxdorf herzlich gratulieren.

Wir alle wünschen Euch Dreien noch viele gesunde und erfolgreiche Jahre unter uns in Halle 1a und 1 sowie in der Schiebehalle.

Die nächste Etappe ist dann schon das 40 jährige Jubiläum.

Hoffen wir darauf, auch weiterhin in Papenburg auf der Meyer Werft für uns, sowie für unsere Kinder später eine Perspektive zu haben.

Liebe Kollegen: Von unseren drei Jubilaren habe ich jeweils eine kleine Episode aus ihrem Arbeitsleben zu Papier gebracht und möchte sie nun, wenn ihr es mir erlaubt, in Gedichtform vortragen.

 

Die Taufe

Es war Sommer auf der alten Werft, beim Drehkran,

die Kollegen haben geschuftet mit ganz großem Elan.

 

Der Schweiß lief in Strömen, es war richtig heiß,

an Bord des Schiffes glänzte die Farbe blendend weiß.

 

Karl- Heinz, ein bisschen am Träumen, stand ganz dicht am Kai,

er bestaunte die Möwen, denn die flogen vorbei.

 

Aus der Schiffbauhalle hörte er lautes Lachen,

dort waren einige Kollegen am Blödsinn machen.

 

Denn sie bewarfen sich gegenseitig mit Eimern voll Wasser,

ihre Klamotten durchnässt, sie wurden noch nasser.

 

Karl-Heinz hatte Gefallen am Zuschauen gefunden,

der Schweiß auf seiner Stirn war inzwischen verschwunden.

 

Und wie er so dastand mit lächelnder Miene,

kam Wasser geflogen vom Kran, auf der Schiene.

 

Wäre er nicht blitzschnell nach hinten gesprungen,

hätte das Wasser bei ihm ein Ziel gefunden.

 

Er freute sich noch, denn der ging daneben,

wollte sich auch schon nach vorne bewegen.

 

Doch da lag so ein blödes Kantholz Profil

und so kam, was kommen musste, Karl-Heinz fiel.

 

Die Lage wurde für ihn krass und krasser,

er stand ja auch viel zu dicht am Wasser.

 

Ein lauter Hilfeschrei erklang in der Runde,

danach war Karl-Heinz für Sekunden verschwunden.

 

Wild rudernd und prustend tauchte er wieder auf,

er rief zu Jan Brelage: "nun zieh mich herauf",

doch der konnte vorerst keine Hilfe leisten,

er hielt sich vor Lachen den Bauch, wie die meisten.

 

Dann wurde Karl-Heinz aus dem Wasser gezogen

und Hermann Hackling kam um die Ecke gebogen.

 

Karl-Heinz, was ist passiert, hast du Dich weh getan?,

Kollegen, hört auf zu lachen, nun packt mit an.

 

Doch Karl-Heinz war zum Glück nichts weiter passiert,

nur klatschnass war er und ein bisschen schockiert.

 

Der gewichtige Zwinger:

Hans hatte einen "Colly Hund" zu Hause,

klüterte auf der Werft an einem Zwinger ohne Pause.

 

Mein Colly soll’s gut haben, und kriegen was notwendig ist,

ich bekomme das auch durch die Pforte, nämlich mit List.

 

Denn ein Kollege von mir will eine Holzkiste mitnehmen,

da werde ich meine Sachen unauffällig mit hineinlegen.

 

Gesagt, getan, nach einer Woche zum Schluss,

waren alle Teile für die Hütte in Schuss.

 

Die Holzkiste war gefüllt mit Blechen und Teilen für’s Rohr,

sogar für das Maschen-Draht waren die Löcher gebohrt.

 

Zusätzlich wurden auch andere Teile eingepackt,

sehr gut verstaut und eingesackt.

 

Jetzt die Teile nur noch ordentlich verstauen,

nun kannst Du den Deckel mit Nägel draufhauen.

 

Ich geh jetzt hin und hol den Trecker mit Hänger,

besorg du einen Stapler für deine Kiste mit dem Zwinger.

 

Danach waren die Klappen am Hänger heruntergelassen,

der Stapler hatte die Kiste schon zu fassen.

 

Jetzt wurde der Hebel zum Anheben gezogen,

doch die Kiste blieb unten, wie festgefroren.

 

Am Stapler waren die hinteren Räder schon frei,

der Fahrer schrie, das ist schwer wie Blei.

 

Ich denk, das ist eine leere Kiste und leicht

und das hier wiegt Tonnen, Kollegen mir reicht’s.

 

Schnell wurde der größte Stapler bestellt,

die tonnenschwere Kiste auf den Hänger gestellt.

 

So wurde die Last durch die Pforte gefahren

und zu Hause sofort alles ausgeladen.

 

Der Staplerfahrer stellt sich noch heute die Fragen,

wieso konnte mein Stapler die Kiste nicht tragen?

 

Hoppel - Stapler:

Ein Jahr waren wir auf der neuen Werft aktiv,

als "Meister" Karl Eichhorn laut nach einem Staplerfahrer rief.

 

"Dat kann ick wall mooken", sagte Kollege Bernd,

Karl seine Antwort war: "ja van mi ut gern,

hier hast du die Schlüssel, der Stapler steht dort drüben,

setz dich hinein und fang an zu Üben".

 

Mit Üben ging Bernd viel zu viel Zeit verloren,

das Staplerfahren war ihm einfach angeboren.

 

So hoppelte er freudig aber gekonnt durch die Hallen,

er hat mir erzählt, ihm sei fast nie was runtergefallen.

 

Lachend, immer gut drauf, nahm er die Aufträge an

und sagte oft:  en Moment murst noch wachten, dann büst du dran".

 

Der Moment dauerte manchmal auch mehr als 5 Stunden

und wer ihn dann suchte, hat ihn so schnell nicht gefunden.

 

Hey, doar achte steiht he ja,  wast du lang up Rutt,

dorbi herst an mi seggt, joh ick koom futt.                                                               

 

Das sagt "Hoppelbernd" zu Jedem, das kennen wir schon

und er bleibt auch ganz locker, spricht im ruhigen Ton:                                  

 

Kollege, ich kann nicht immer sofort zur Stelle sein,

bei dem täglichen Gehoppel über Stock und Stein.

 

Hab bitte Verständnis, ich brauch jetzt ne Pause,

geh hin, ich komm gleich und halt endlich die Schnauze.

 

Ja, denn nach 15 Jahren Staplerhoppeln "unfallfrei",

war es seinem Rücken nicht mehr einerlei,

Bernd, brauche Verstand und stell dich nicht quer,

hör auf, mich zu ärgern und hoppel nicht mehr.

 

Seit einigen Jahren schlossert Bernd in Halle 1a,

er freut sich des Lebens, er findet alles wunderbar.

 

Hier hält mein Rücken und geht nicht kaputt

und ich sage auch nicht mehr, ick koom futt.

 

Denn hier bin ich richtig gut aufgehoben

und bekomm keinen Druck mehr von ganz oben.